10. Orgelfahrt am 23.09.2017 ins Westerzgebirge

Annaberg : Stadtkirche St. Annen
Die Kirche ist eine spätgotische dreischiffige Hallenkirche, die größte Hallenkirche Sachsens überhaupt.
Nach der Stadtgründung von 1496 wurde sie schon 1499 bis 1525 errichtet und nach St. Anna, der Schutzpatronin der Bergleute, benannt.
Annaberg war in damaliger Zeit wegen der reichen Silbererzvorkommen eine der wohlhabendsten Städte Deutschlands.
Die Kirche war natürlich zunächst katholisch, seit 1539 ist sie evangelisch-lutherisch.
An ihrem Bau und ihrer Ausstattung haben Künstler aus ganz Deutschland mitgewirkt.
Die Seitenschiffe sind fast ebenso breit wie das Mittelschiff, sehr schlanke gekehlte Pfeiler tragen ein Schleifenstern- und Schlingrippen-Gewölbe.
Bemerkenswert an der Ausstattung ist der "Bergmannsaltar", ein doppelter Flügelaltar.
Seine Rückseite von 1520 zeigt Szenen des damaligen Bergmannslebens, was uns heute interessante Einblicke in die zeitgenössischen bergmännischen Tätigkeiten ermöglicht.
Der Hauptaltar von 1522 ist schon dem Übergang zur Stilepoche der Renaissance zuzuordnen.
Die sog. "Schöne Tür" am nördlichen Seitenschiff von 1512 und der Taufstein von 1515 stammen von Hans Witten.
Darüber hinaus gibt es weitere wertvolle Kunstwerke wie den "Münzeraltar" und den "Bäckeraltar".
Das schlichte und dennoch großartige Äußere der Kirche mit unverputztem Bruchsteinmauerwerk steht in einem eindrucksvollen Gegensatz zum Reichtum der Ausstattung des Innenraumes.
Die große Walcker-Orgel von 1884 mit ursprünglich 56, heute 65 Registern wurde letztmalig 1995 von der Firma Eule (Bautzen) grundlegend saniert und weitgehend in ihren ursprünglichen Zustand zurückversetzt.

stadtkirche st annen

Schlettau : Stadtkirche St. Ulrich
Der Ort wurde schon 1367 urkundlich genannt und 1515 zur freien Bergstadt erhoben.
Die Stadtkirche ist eine gotische dreischiffige Hallenkirche mit Stern-Gewölbe; begonnen wurde der Bau um 1400 mit dem Chor mit schönem Kreuzrippen-Gewölbe.
Langhaus und Seitenschiffe wurden am Ende des 15. Jahrhunderts fertiggestellt.
Der barocke Altar kam 1668 dazu, die Kanzel 1687.
Der Einbau der Emporen erfolgte erst im 19. Jahrhundert.
Die Kreutzbach-Orgel von 1888 mit ursprünglich 23 Registern wurde 2015 von der Firma „Vogtländischer Orgelbau“ in Limbach / V. mit historischem Pfeifenwerk technisch neu gebaut, klanglich rekonstruiert und erweitert. Orgelbaumeister Wolf wird uns einen Einblick in diese Arbeiten geben.

stadtkirche st ulrich

Beierfeld : Peter-Pauls-Kirche (Dorfkirche)
Erbaut 1607 mit einem Altar, der später zu einem Kanzelaltar umgebaut wurde.
Wertvolle Epitaphien mit Darstellungen der Stifterfamilien und 6 gusseiserne Grabplatten über einer Gruft aus dem 17. Jahrhundert. Hölzerne Kassettendecke im Kirchenschiff.
Ein Anbau mit Patronatsloge und Sakristei wurde 1768 errichtet, die 16 Emporenbilder stammen von 1607 bzw. 1768.
Die Kirche wird seit 1898 nicht mehr kirchlich genutzt und seit 1994 von einem kulturhistorischen Förderverein sowie von der politischen Gemeinde Beierfeld saniert und als Kulturdenkmal erhalten.
Die Orgel des Altenburger Orgelbaumeisters J. J. Donati von 1728 wurde durch die Firma „Vogtländischer Orgelbau“ restauriert, worüber uns Herr Hartmut Voß berichten wird.

 

Literatur- und Quellenangaben:
Georg Dehio : Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Akademie-Verlag Berlin 1965
Marianne Mehling (Hrsg.) : Der große Kulturführer Deutschland, Weltbild Buchverlag 2005
Georg Piltz : Kunstführer durch die DDR, Urania-Verlag Leipzig Jena Berlin 1974
Internetauftritte der Gemeinden in Annaberg, Schlettau und Grünhain-Beierfeld

 

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